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[personal profile] froodle posting in [community profile] eerieindiana
Mit dreizehn Jahren sieht die Welt natürlich immer irgendwie fremd und bedrohlich aus, aber Marshalls neuer Wohnort Eerie in Indiana ist wirklich seltsamer als der Rest – als wenn der Ortsname (wörtlich als „schaurig“, „unheimlich“ übersetzbar) nicht schon Hinweis genug wäre.

Beispiel gefällig? Eine Nachbarin von Familie Teller lädt Marshalls Mutter zu einer Art Tupperparty ein – in den Gefäßen bliebe alles Jahrzehnte lang frisch. Und wie sich herausstellt, muss man das wörtlich verstehen: Die Frau hat ihre zwei Söhne seit den 1960ern in den Gefäßen schlafen lassen, seitdem sind dazu verdammt, ewige Siebtklässler zu sein…

Zusammen mit seinem Freund Simon Holmes stößt Marshall auf alle möglichen Gruseligkeiten: Einen durchdrehenden Geldautomaten, eine Zahnklammer, mit der man Gedanken lesen kann (aber nur bestimmte), und dann sind da noch so „gewöhnliche“ Monster wie Werwölfe, Bigfoot und Elvis Presley. Schon der Vorspann der Serie (unten zu bewundern) stellt sich in die Tradition der klassischen Universal-Monsterfilme und macht zugleich deutlich: So ganz bierernst ist das alles nicht gemeint.

Eerie, Indiana (ich bedanke mich herzlich bei Spinatmädchen für den Hinweis auf die Serie) atmet in Décor und Stil ganz und gar den Geist der frühen US-amerikanischen 1990er Jahre, war zugleich ein (weitgehend) kindertauglicher Spin auf bestehende Serien wie Twilight Zone oder Tales from the Crypt – Geschichten aus der Gruft und seiner Zeit voraus: die X-Files und Buffy gab es noch nicht, da war Eerie, Indiana schon wieder abgesetzt.

Gruselig ist das ganze natürlich dennoch, zumal die Hauptfigur Marshall immer wieder in Situationen gerät, wo er zwischen kindlicher Machtlosigkeit und Teenager-Selbstüberschätzung oszilliert, zumal immer wieder (zum Beispiel im Kontext der Tupperparties, die gleich in der wirklich irren ersten Folge zu sehen sind) seine Eltern in die seltsamen Ereignisse eingebunden sind. Hinzu kommen düstere Settings und kleine Schreckmomente – für robuste Kinder ab 9 Jahren ist das meiste wahrscheinlich dennoch genießbar, zumindest hatte sich seinerzeit der Kika getraut, die Serie ins Nachmittagsprogramm aufzunehmen.

Wobei Eerie bei Tageslicht natürlich dann doch nicht so schaurig ist, sondern eher ein bisschen wie Geisterbahn – das ist aber ja gar nicht unbedingt verkehrt.

Eerie, Indiana (man merkt schnell, dass sie eine große Inspiration für die wirklich fantastische Serie Willkommen in Gravity Falls war) wird von seinen Machern José Rivera und Karl Schaefer in alle möglichen Ecken geschickt, was an der Oberfläche womöglich ein wenig beliebig wirkt, und dank Regisseur Joe Dante, der einige der besten Folgen betreute, ist das alles seltsam, lustig, bizarr und ganz und gar eigenartig, bis hin zu einer Meta-Folge, in der Marshall das Drehbuch zur Fernsehserie „Eerie, Indiana“ per Post zugeschickt bekommt…

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Eerie Indiana

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